Der Präsident Wolodimir Selenski wird von der politischen Klasse des Westens und den staatsnahen Medien als Held gefeiert. Er hat sich bisher nicht nur mit frechen Forderungen an andere Länder hervorgetan, sondern auch mit einer perfekten Inszenierung seiner Person, die ihn allgegenwärtig erscheinen lässt. Es liegt in der Natur der Sache, dass sich ein Volk in Krisenzeiten hinter seinem Präsidenten schart. In Kriegszeiten, wo es um Sein oder Nichtsein einer Nation geht, wird man auch keine Fragen stellen, die in Friedenszeiten ein Thema wären. Etwa, ob er tatsächlich ein „Diener des Volkes“ ist, wie eine gleichnamige Fernsehserie heißt, die dem Komiker den Weg ins Präsidentenamt geebnet hat oder doch nur ein korrupter Oligarch, wie manche seiner prominentesten Unterstützer. Selenski hat jedenfalls einen sagenhaften Reichtum zusammengerafft und führte bisher ein luxuriöses Lotterleben. Doch woher kommt das ganze Geld, mit dem er sich sage und schreibe 14 Herrenhäuser und zahlreiche Nobelautos kaufen konnte? Im Rahmen des mittlerweile richtiggehend bizarres Personenkults um den ukrainischen Führer ist diese Frage fast schon so etwas wie Gotteslästerung.